Geschichte des Hauses
Hohe Qualität von Anfang an
Das Caritashaus Simeon wurde vor mehr als 40 Jahren auf der Lübecker Altstadtinsel unmittelbar zwischen evangelischem Dom und katholischer Herz-Jesu-Kirche gebaut. Dass dieser Neubau mitten in der eng bebauten Lübecker Altstadt gelang, kommt allen Bewohner zugute: So haben sie die Möglichkeit, am städtischen Leben teilzunehmen.
Anfang der 60er Jahre wird die Nachfrage nach einem katholischen Altenheim in Lübeck immer größer. Viele Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten haben in der Stadt Aufnahme gefunden, ihre Nachfrage beim Caritasverband nach Unterbringung in einem katholischen Haus kann nur in einzelnen Fällen durch Weitervermittlung in die kleinen vorhandenen Einrichtungen nach Mölln oder Itzehoe gelöst werden.
Im Juni 1965 finden erste Planungsgespräche statt. Nach Gründung eines Kuratoriums, in dem Männer und Frauen und Männer mit Fachkompetenz ehrenamtliche Mitarbeit leisten und Verantwortung übernehmen, wird mit der Planung des Neubaus auf dem kirchlichen Grundstück der Propsteigemeinde begonnen. Die bis dahin ungewöhnliche Entscheidung, eine Alteneinrichtung in der Innenstadt zu schaffen, erweist sich aus heutiger Sicht als positiv, da die Heimbewohner am städtischen Leben teilnehmen können.
Gute Zusammenarbeit aller Beteiligten
Die enge Grundstückslage in der Altstadt ist mit besonderen Auflagen, wie zum Beispiel Bodenaustausch, verbunden. Dank guter Zusammenarbeit aller Beteiligten kann im Juli 1971 mit den
Bauarbeiten begonnen werden.
Am 1. April 1974 ziehen die ersten Bewohner ein. Der Name "Simeon" wird im Hinblick auf den Auftrag des Hauses und die Menschen, die in Geborgenheit dort ihren Lebensabend verbringen, gewählt.
Hohe Qualität ist von Anfang an maßgebend: das Haus, das heute 105 Pflegeplätze bietet, ist großzügig geplant mit geräumigen Zimmern, breiten Fluren, großen Fensterfronten und einem schönen Garten.
Im Laufe der Zeit verändert sich die Bewohnerstruktur. Immer mehr Menschen ziehen heute erst in höherem Lebensalter bei stark zugenommener Hilfsbedürftigkeit in ein Alten- und Pflegeheim. Hinzu kommt, dass der Anteil der Bewohner, die an Demenz erkrankt ist, stark angestiegen ist. Diese Entwicklung fordert eine anspruchsvolle und zeitaufwändige ganzheitliche Pflege und Betreuung mit hohen Anteilen an aktivierender Pflege und strukturierter Hilfestellung. Darüber hinaus wird eine bauliche Erweiterung notwendig.
Ein neuer Wohnbereich für Menschen mit Demenz
Januar 2006: Mitten in der eng bebauten Lübecker Altstadt gelingt dem Caritashaus Simeon die Erweiterung um einen neuen Wohnbereich für Menschen mit Demenz (12 Plätze). Dafür bietet sich eine einmalige Chance durch den Umbau des benachbarten Gesellenhauses der katholischen Kirche. Der gemeinsame Einsatz von Mitarbeitern, Bewohnern und Angehörigen sowie ein professionelles Fundraising, das zahlreiche Lübecker Bürger zur Unterstützung motiviert, machen das Projekt möglich.
2006: Für sein Projekt "In Respekt altern - Fundraising als Führungsaufgabe" erhält das Caritashaus Simeon den 1. Preis beim bundesweit ausgeschriebenen Innovationspreis für visionäre Führungsprojekte in der Alten- und Behindertenarbeit.
Modellprojekt: ein Qualitätsbericht aus der Perspektive der Bewohner
2009: Das Haus Simeon ist Ort eines Modellprojekts des Sozialministeriums zur Beteiligung von Bewohnern. Das Ergebnis ist ein Qualitätsbericht, der anhand von Antworten auf 150 Fragen das Leben aus der Perspektive der Bewohner schildert. Der Qualitätsbericht soll Vergleiche mit anderen Häusern erleichtern und Menschen helfen, die sich für das Leben in einer Pflegeeinrichtung entscheiden müssen.
2011: Der Wohnbereich 1 wird in eine weitere Wohngruppe für Menschen mit demenzbedingten Einschränkungen umgestaltet (25 Plätze).